Alte Küsterei

Das Haus steht unter Denkmalschutz und ist in der Denkmalliste Alt Sührkow unter Hohen Mistorf, Nr. 3, als „Landarbeiterhaus“ eingetragen.

Wir beauftragten einen Historiker entsprechende Recherchen zur Geschichte des Hauses anzustellen.


In dessen Ergebnis konnte folgendes herausgearbeitet werden:

  • mit Schreiben vom 12.9.1800 gab der Großherzog von Mecklenburg auf Antrag des Küsters Ehlers die Genehmigung zum Bau eines Küsterhauses, Alter des Ursprungsbaus wird also auf mehr als 200 Jahre eingeordnet,
  • 1914 erfolgte der Anbau (rechts) als zweiter Klassenraum, finanziert durch die Familie von Levetzow
  • wegen Nichtgenehmigung eines Neubaus 1866 wurde ein Bauantrag zum Ausbau des Daches gestellt, in dessen Folge die Aufstockung des Hauses in Fachwerkbauweise erfolgte
  • Von 1918 liegen Planungen zum Umbau des Dachgeschosses vor, die scheinbar jedoch nicht zur Ausführung kamen
  • die Kirche aus dem 13. Jahrhundert, das Pfarrhaus und das Küsterschulhaus stellten eine Einheit dar und wirken auch heute noch als Ensemble

Die Alte Küsterei wurde wahrscheinlich 1801/02 als eingeschossiges Gebäude mit einem Satteldach bzw. Walm- oder Krüppelwalmdach errichtet. Gegründet wurde das Gebäude auf Feldsteinfundamenten. 1/4 des gesamten Hauses ist mit einem Gewölbe unterkellert.
Bei diesem ursprünglichen Bau handelt es sich um einen ehemaligen Fachwerkbau, der später eine Aufstockung – ebenfalls in Fachwerkbauweise erhielt.
Die Aufstockung erfolgte als Pfettendachkonstruktion mit einem ausgeprägten Drempel in Kiefernholz.
Auf der Nordseite befindet sich ein Anbau mit Pultdach, im Süden grenzt ein massiver Anbau an das Haus, welcher nach Unterlagen als zweiter Klassenraum (Baujahr 1914) genutzt wurde.

Kulturhistorische Bedeutung des Bauwerkes
Die exponierte Lage neben Kirche und Pfarrhaus weist auf die kulturgeschichtliche Bedeutung der Alten Küsterei von Hohen Mistorf. Sie ist integrativer Bestandteil der ältesten Siedlungsstruktur des Dorfes. Kirche und Friedhof, Pfarrhaus und Küsterei gehören neben dem herrschaftlichen Gut zu den konstituierenden Strukturelementen des mecklenburgischen Gutsdorfes.
Generationen von Hohen Mistorfer Bauern- und Landarbeiterkindern sind mindestens seit 1800 bis fast zur Mitte des 20. Jahrhunderts durch diese Küsterschule
"gegangen".
Dem Haus kommt daher neben der Bedeutung für das Bauensemble um die Kirche auch ein großer ideeller Wert für die Geschichte der Hohen Mistorfer Dorfgemeinschaft zu.

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